2024-12-25

Frohe Weihnachten 2024

Ich wünsche all meinen Lesern ein fröhliches Weihnachtsfest - möget ihr eine gute Zeit ohne Streit und Kummer mit Euern Lieben verbringen.
 
 
 
Ich habe gestern Abend ein kleines Geschenk von meiner Nachbarn bekommen - ganz unverhofft. Sie hat mir einen schönen Tannenzweig geschenkt mit allerlei Lindt Schokoladenkugeln daran. Darüber habe ich mich besonders gefreut, denn in diesem Jahr habe ich den Heiligabend mit meinem Sohn allein verbracht. Wir konnten unsere Familie leider nicht besuchen, da wir mit Corona zu Hause sitzen und natürlich jeder Angst hatte, sich anzustecken. Aber wir feiern das nach und so gut wir konnten haben wir gestern den Abend verbracht mit Weihnachtsmusik, ein paar wenigen Geschenken und Unterhaltungen über dies und das. 



Eben habe ich noch eine kleine Fahrt durch den Nebel gemacht, als ich meine Tochter abgeholt habe. Streckenweise konnte man kaum noch etwas sehen. Aber die Wintersonnenwende ist nun schon vier Tage her, das bedeutet, dass die Tage nun wieder länger werden. 
 
 
Ein weiterer Weihnachtsfeiertag bleibt uns allen morgen noch. Genießt ihn! Gute Nacht zusammen. 

2024-12-13

Benennen, was ist - Im Hier und Jetzt

Früh morgens unterwegs in der Eifel entstand dieses Foto
 
 
 
Gestern habe ich ganze zwei Stunden mit meiner Freundin telefoniert und es war ein Austausch, der ganz schön in die Tiefe ging. Bei uns beiden. Als ich aufgelegt hatte, habe ich angefangen, Küche und Wohnzimmer aufzuräumen und im "Tun" ist mir etwas klargeworden. 
 
Ich möchte zukünftig Störungen benennen, wenn sie mir bewußt werden. Was bedeutet das?
 
Mir wurde klar, dass ich mich ganz oft selbst übergehe. Ich bin ein wahrer Meister darin, Dinge, die andere Menschen sagen oder tun und die mir in irgendeiner Art und Weise negativ aufstoßen oder die mich triggern oder verletzen bzw in meinem System Unruhe verursachen, einfach ganz schnell wegzupacken. 
 
Ab ins Unterbewußtsein damit, bloss schnell weg damit, dann tun sie entweder nicht weh oder ich muss die Unstimmigkeit gar nicht erst mitbekommen und entsprechend auch nicht darauf reagieren. Nicht reagieren müssen heisst nicht für mich selbst einstehen. Nicht mutig sein müssen. Keinen Ärger beim und mit dem Gegenüber provozieren. Nicht angemeckert werden können, keinen Unmut beim anderen aushalten müssen. 
 
Die Kehrseite des Ganzen ist allerdings, dass ich mich mit mir selbst dann nicht wohlfühle. Ich bin nicht ehrlich zu mir selbst, ich stehe nicht für mich selbst ein. Ich spreche nicht aus, was es auszusprechen gibt. Ich setze keine Grenze, auch wenn ich deutlich eine spüre. 
 
Das war lange Zeit eine gute Taktik für mich. Und jetzt merke ich, wie mir diese Taktik nicht mehr dient.
 
Ich habe beschlossen, Störungen zu benennen, wenn ich sie spüre - und zwar wohlwollend und ruhig. Aber dennoch zu benennen, was für mich gerade nicht stimmig ist, WENN etwas nicht stimmig ist. Für mich einstehen, Grenzen artikulieren - mich aufrichten und auf die Füße stellen und präsent sein. Mit dem was eben gerade ist. Und dann schauen, was die Resonanz, die ich zur Verfügung stelle, mit der Situation macht, mit dem Gegenüber macht. Und was sich daraus ehrliches und positives entwickeln kann.
 
Dazu gehört natürlich erst einmal, dass mir überhaupt bewusst wird, dass es gerade etwas zu erwähnen gibt. Ich habe in den letzten Monaten oft die Beobachtung gemacht, dass der Vorgang des "Wegdrückens" so wahnsinnig schnell passiert, dass ich es oftmals gar nicht mitbekomme, dass sich "etwas nicht gut anfühlt". Ich glaube, das liegt daran, dass mein System solche Situationen direkt als gefährlich erkennt und sie dann lieber schnell abspaltet, als sie zuzulassen. 
 
Aber es hat sich etwas geändert, denn ich bekomme es immer öfter mit - wenn auch mit Zeitverzögerung. 
 
Ich bin also motiviert, dies nun zu ändern, indem ich mein Verhalten ändere. Wir wissen ja alle, wie schwer das ist und ich gebe mich auch nicht der Illusion hin, dass ich das von jetzt an in jeder störenden Situation schaffen werde. Aber ich mache einen Anfang. Ich fange an, etwas anders zu machen, als ich es vorher gemacht habe. Und dann werde ich sehen, was passiert und fühlen, wie es sich anfühlt. 
 
Ich bin gespannt, was dieses Experiment mit mir machen wird. Ich glaube, es ist der richtige Schritt für mich zu einem mutiger werden und auch der richtige Schritt für die zwischenmenschlichen Beziehungen, die ich führe. Ein ehrliches Spiegeln von Unstimmigkeiten kann Mißverständnissen vorbeugen und zu tieferen Beziehungen führen. Genau das wünsche ich mir.

2024-12-08

Winterliches

Vor gefühlt ewigen Zeiten haben die Kinder und ich zusammen diese Lichter gebastelt. Ich stelle sie immer noch gern jedes Jahr wieder auf. Mir gefallen die Farben, sie machen ein schönes Licht im Raum. Habt Ihr auch immer mehr oder weniger die gleichen Sachen, mit denen Ihr an Weihnachten schmückt? Bei mir kommt vielleicht mal was Neues dazu, aber im Großen und Ganzen bleibt es bei: selbstgebastelten Lichtern, unserem bunten Tannenbaum, Tannen- und Fichtenzapfen, Lichterketten, Weihnachtstieren und Krippe aus Holz von Ostheimer und natürlich nicht zu vergessen den tausenden und abertausenden von Wichteln, die hier mittlerweile eingezogen sind (Na gut, ganz so viele sind es nicht, obwohl meine Mutter sich jedes Jahr Mühe gibt, die Wichtel-Kiste doch noch zum Platzen zu bringen, dadurch, dass es inzwischen Tradition geworden ist, jeden Nikolaus und jeden Heiligabend neue Wichtel zu verschenken).
 
 
 
Auf meinem Weg zur Arbeit laufe ich an diesem schön beleuchteten Burgturm vorbei. 
 
 
 
Wir haben zwar noch keinen Schnee gehabt, aber letzte Woche hat es starkt gefroren, man erkennt es ein wenig auf dem Asphalt. Ich bin beim Spaziergang mit Elfie mehrfach fast ausgerutscht. Ihrem Spieltrieb kann das aber kein Hindernis sein. 



So sehr ich meinen Zierapfelbaum im Garten auch liebe - weil er so schöne knallrote Früchte trägt eben jetzt im Winter und Futter darstellt für die Gartenvögel - ich überlege jetzt schon seit längerer Zeit, ob ich ihn austauschen soll gegen eine Sumpfeiche oder Ähnliches. Dieser Baum bekommt einfach immer nur spärlich Blätter und bietet überhaupt keinen Sichtschutz gegen die neugierigen Blicke der Nachbarn. Ich bin noch nicht sicher, ob ich das wirklich machen will/werde, denn der Aufwand, diesen über vier Meter hohen Baum auszubuddeln und ihn zu ersetzen ist in jedem Fall ein größerer. Da muss zumindestens ein Bagger her. 
 
 
 
In der letzten Woche habe ich nicht viel anderes gemacht, als ausruhen, meine Serie schauen, Bücher lesen und stricken. Ich sitze mit einer dicken Bronchitis zu Hause und hoffe, dass die Medikamente nun endlich schnell wirken. 

Na jedenfalls habe ich angefangen, mir einen Schal zu stricken im Muster zehn rechts, zehn links. An den Seiten jeweils drei rechte Maschen. Eigentlich wollte ich endlich mein Dreieckstuch fertig stricken, an dem ich jetzt schon wirklich lange sitze. Aber mir ist mitten im Stricken die Schnur der Nadel abgerissen und sehr viele Maschen sind in dem Zuge runtergefallen. Ich war etwas genervt und gefrustet und habe das Tuch erstmal in die Ecke geworfen. Am nächsten Tag habe ich die Maschen wieder aufgenommen so gut es ging, aber jetzt brauche ich erstmal ein Erfolgserlebnis. Also ein neues und nicht so langwieriges Projekt. Der Schal wird in wenigen Tagen fertig sein. 



So sieht er bisher aus

2024-12-05

Gedanken zum Nikolaus

 

Morgen ist schon Nikolaustag. Ich war lange nicht mehr hier und habe lange keine Beiträge mehr geschrieben. Seit der Trennung von meinem Mann vor zwei Jahren ist mein Leben gerade so voll mit Veränderungen, dass ich die eng getaktete Regelmässigkeit des Schreibens nicht immer schaffe einzuhalten. Aber aufgeben möchte ich diesen Blog auch nicht. Insofern freue ich mich, heute meine Gedanken mit Euch teilen zu können. 
 
Morgen ist Nikolaustag und meine Kinder sind groß und aus dem Haus.  Wozu also hier noch schreiben, es gibt ja nicht mehr viele gemeinsame Erlebnisse, die ich hier wie in einem Tagebuch festhalten könnte. Wozu die Traditionen noch hochhalten? 
 
Ich habe diese Zeit des Jahres mit meinen kleinen Kindern immer sehr genossen. Wir haben Weihnachtsgeschichten gelesen, gebacken, Kerzen angemacht und gemütlich zusammengesessen, den Weihnachtsbaum geschmückt, Oma beim Backen geholfen und vieles mehr. Diese Zeit ist rum. Und mir fehlt sie wirklich so sehr. 
 
Ich bin also eine Frau in den mittleren Jahren, deren Traum einer beständigen Familie für immer zerbrochen ist. Ich glaube, das ist nicht nur für mich schlimm, sondern auch für meine Kinder, auch wenn sie schon groß sind. Damit reihe ich mich natürlich ein in die lange lange Reihe vieler Menschen, denen es genauso geht. Trotzdem ist das ein ganz einschneidendes Erlebnis für mich gewesen, für das es viel Trauerarbeit benötigt hat und das noch immer nicht ganz verarbeitet ist. 
 
Als ich diesen Blog angefangen habe, sollte er eine Sammlung unserer Erlebnisse werden, ohne viel Tamtam, ohne viel über uns selbst an Gedanken und Gefühlen preiszugeben. In der letzten Zeit wußte ich gar nicht mehr so recht, was ich mit diesem Blog noch anfangen soll, nun, da die Kinder aus dem Haus sind. Doch eben, als ich hier auf meiner Couch saß und die Geschichte vom Nikolaus für mich selbst gelesen habe, wusste ich es auf einmal!
 
Die Traditionen mit meinen Kindern sind etwas, das mich als Mutter und auch als Mensch ausmacht und ich werde sie nun auch für mich selbst weiterhin hochhalten. Vielleicht anders als früher, aber dennoch habe ich das starke Bedürfnis, im Jahreszeitenrhythmus zu leben und Feste auch zu feiern, wie sie schon immer gefeiert werden. Es muss doch gar nicht alles plötzlich unmöglich geworden sein, nur weil ich sie nicht mehr genau so feiern kann, wie ich sie früher gefeiert habe.Trotzdem gehören sie zu meinem Leben dazu und geben mir Orientierung. Ich wechsle also nun von Familienblog auf Angelika`s Blog.
 
Außerdem merke ich, dass ich hier nicht mehr lediglich Erlebnisse aneinanderreihen möchte. Ja, die Erlebnisse gehören dazu, aber ich möchte gern meinen Gedanken und Gefühlen hier Ausdruck verleihen, mehr, als ich es früher getan habe. Das hat für mich auch etwas zu tun mit mutig sein bzw mutig werden, sich auf die Reise zu machen zu entdecken, wer ich eigentlich im Kern bin. Ja, ich glaube, ich kann sagen, ich bin auf der Suche nach meinem Kern. Der Angelika, die ich jetzt sein möchte, ohne kleine Kinder im Haus, ohne die idyllische Vorstellung von Familie, die ich vorher hatte. Mal schauen, was bei dieser Reise rauskommt. Vielleicht nicht direkt das Große Ganze, aber vielleicht kleine erwähnenswerte Meilensteine, die einen gesunden Fluss mit sich bringen - auf der Welle des Lebens.
 
Wer mich auf dieser Reise begleiten möchte, der sei herzlich eingeladen, mir hier zu folgen bzw weiterhin zu folgen. In diesem neuen Raum mit etwas mehr Tiefe. 
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